Das Projekt „ELLI“ ist ein Prototyp für individuelle, innerstädtische Nachverdichtung. Auf einer gewerblich genutzten Hoffläche entstanden ein fünfgeschossiges Wohnhaus mit einer minimalen Grundfläche und ein doppeltes Untergeschoss mit grosszügigem Atelier- und Veranstaltungsraum. Der Wohnraum des Neubaus mit einer Grundfläche von nur ungefähr 5 mal 10 Metern ist äusserst kompakt. Zeitgleich mit dem Bau des Wohnhauses wurde ein Atelier eingerichtet. Dafür wurde der Hof komplett unterkellert und ein grosser, stützenfreier Raum mit grosszügigen Oberlichtern geschaffen.

Ziel war es, den Hof eines bestehenden Büro- und Gewerbebaus im Kreis 4 möglichst optimal zu nutzen und durch kostengünstiges Bauen erschwingliche Mieten für die neu erstellten Flächen zu generieren. Der hohe, schlanke Neubau schmiegt sich unauffällig an den angrenzenden Wohnbau. Unter optimierten Produktionstechniken vorgefertigte Betonelemente bilden die Hülle des neuen Einfamilienhauses und prägen dessen architektonischen Ausdruck sowohl im Innern als auch im Äusseren. Das Gebäude ist so quasi als „Rohbau“ bewohnbar, ohne dass Einbussen bei Komfort oder Erscheinung in Kauf genommen werden. Innen wie Aussen herrscht eine Ästhetik des „Rohen“ vor. Das Fugenbild der industriell gefertigten Betonelemente prägt die Fassade. Im Innern setzt eine Palette aus unterschiedlichen Rottönen kontrastierende Akzente zur grauen Farbe des “Béton brut“.

Wohnhaus, Atelier und die bestehenden Büroräumlichkeiten im Nachbarhaus stellen kombinierbare Einheiten dar, die jederzeit auf sich ändernde Arbeits- und Lebensumstände reagieren können. Sie ergänzen sich harmonisch, können aber genauso gut unabhängig voneinander genutzt werden. Das Umfeld passt sich flexibel an die aktuellen Bedürfnisse an; damit gewährleisten die neuen Räume eine nachhaltige und langfristige Nutzung.

ELLI wurde beim Wettbewerb HÄUSER DES JAHRES 2017 vom Callwey Verlag und dem Deutschen Architekturmuseum DAM mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

(© Holzer Kobler Architekturen)